Innovatives Prüfungskonzept findet immer mehr Nachahmer
Jahreshauptversammlung der Kfz-Innung Mittelrhein
Die Kfz-Innung Mittelrhein kann fünf neue Mitglieder in ihren Reihen willkommen heißen. Dies und viele Themen mehr kamen im Rahmen der jetzigen Jahreshauptversammlung im Hotel Moselblick in Winningen auf den Tisch.
Die 184 Mitglieder starke Innung rund um Obermeister Hans-Werner Norren ist weit über die regionalen Grenzen hinaus für ihre Innovationen im Prüfungswesen bekannt: Die digitale theoretische Gesellenprüfung wird ergänzt durch eine praktische Prüfung im Sinne des „Koblenzer Modells“. Hierbei absolvieren die Auszubildenden ihre Prüfungen an realen Fahrzeugen in Werkstätten der Innungsmitglieder. Mit 70 Prüfern an 18 Standorten setzt die Innung auf ein stimmiges Gesamtkonzept, das immer mehr Nachahmer findet. Herzlich bedankte sich Gesellenprüfungsausschussvorsitzender Jörg Kreuser bei allen teilnehmenden Betriebsinhabern.
Die neue Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung ist am 23. Februar 2024 in Kraft getreten. Ihr Ziel: Mehr energieeffiziente Autos. Dies war das Thema von Jurist Daniel Wetternek, Referent der Abteilung Recht und Tarife im Landesverband RLP. Auf dem jetzt vorgeschriebenen neuen Pkw-Label werden Neuwagen in sieben CO2-Effizienzklassen eingeteilt: von „A“ (grün, beste) bis „G“ (rot, schlechteste). Das neue Pkw-Label liefert neben allgemeinen Fahrzeugdaten und Informationen zum Energieverbrauch nun auch Informationen zu den Energiekosten bei 15.000 km Jahresfahrleistung und den möglichen CO2-Kosten über die nächsten 10 Jahre: Daten, die es dem Kunden ermöglichen sollen, einen schnellen Vergleich alternativer Fahrzeugmodelle vorzunehmen und eine klimafreundliche Kaufentscheidung zu treffen. Die Verordnung verpflichtet Händlerinnen und Händler, das Pkw-Label an allen ausgestellten und zum Verkauf stehenden Neuwagen anzubringen. Aber wie genau geht man korrekt vor? Hier wusste der Referent Rat. „Wie sich Label, Werbung und Co. rechtssicher gestalten lassen“, hierzu hatte der Rechtsexperte zahlreiche Tipps im Gepäck.
Rund um die Qualitätsmarke AÜK und zukünftige Anforderungen an die Werkstatttechnik im Kfz-Gewerbe drehte sich der Vortrag von Michael Breuer, Dipl.-Ing. der Abteilung Fahrzeugtechnik beim ZDK Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe. Neben Fahrassistenzsystemen (FAS), die schon jetzt verpflichtend in allen Neuwagen integriert sind, gibt es ab Juli eine Reihe neuer Systeme, die ab diesem Zeitpunkt in allen Fahrzeugen mit neuer Typenzulassung ab Werk eingebaut sein müssen, u.a. aktiver Spurhalteassistent, Geschwindigkeitsassistent, Notbremsassistent und Müdigkeitserkennung. Das Problem: Untersuchungen zeigen, dass die Zuverlässigkeit der bereits jetzt verbauten Systeme sehr unterschiedlich ist, erläuterte Breuer. Die Fahrassistenzsysteme sorgen zwar theoretisch für mehr Verkehrssicherheit, sollten aber regelmäßig auf Fehler geprüft werden. Der ZDK hält hier eine stärkere Einbeziehung von FAS in die technische Fahrzeugüberwachung für dringend geboten.
Den Finanzen widmete sich Geschäftsführer Ulf Hoffmann. Die Jahresrechnung 2023 wurde einstimmig angenommen, der Vorstand entlastet. Auch der Haushaltsplan 2024 fand einhellige Zustimmung. Die Kfz-Innung Mittelrhein präsentiere sich, so Hoffmann, als „gesunde und leistungsstarke Innung“.