Wenn Babyboomer gehen, wird es eng

 

Wenn Babyboomer gehen, wird es eng

Jahreshauptversammlung der Dachdecker-Innung Rhein-Lahn

Die Dachdecker können sich über eine sehr stabile Auftragslage freuen. Vor allem im Bereich Sanierung und erneuerbare Energie sind die Fachkräfte gefragt. Das konnte Obermeister Johannes Lauer auf der jetzigen Jahreshauptversammlung der Dachdecker-Innung Rhein-Lahn berichten. Das Innungsteam traf sich im Restaurant „Zur Stadthalle“ in Nassau.

 Dachdecker werden dringend gebraucht. Aber es gibt nicht genug. Obwohl die Zahl der Auszubildenden steigt, „wird es besonders schwierig, wenn jetzt die Babyboomer ins Rentenalter kommen“, prognostiziert Johannes Lauer. Darum sein Appell an junge Leute: Wer einen zukunftssicheren Beruf sucht, wäre bei den Dachdeckern in besten Händen. „Die KI wird in gar nicht ferner Zukunft in starkem Maße in unser Berufsleben eingreifen“, ist der Obermeister überzeugt. Viele Jobs, die am PC erledigt werden können, fallen weg. „Das ist das Schöne am Handwerk: Keine KI kann eine Dachrinne anschlagen. Unser Job ist sicher und wird zukünftig noch besser honoriert als jetzt bereits.“

 Vorschläge zur Lehrlingsbewerbung hatte Lehrlingswart Salvatore Mannino im Gepäck. Besonders gut kommt es an, wenn junge Leute selbst für den Beruf sprechen. Federführend ist hier die Initiative  „Zukunft Dachdecker“, die Jugendorganisation des Landesinnungsverbandes. Dort willkommen geheißen werden konnte jetzt Conrad Groß. Der junge Mann aus Miehlen wurde 2022 beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (heute: Deutsche Meisterschaft im Handwerk) zweiter Landessieger. Der Wettbewerb wird jährlich von den Handwerkskammern und dem Zentralverband des deutschen Handwerks veranstaltet. Aus jedem der 130 Handwerksberufe dürfen diejenigen Handwerker, die ihre Gesellenprüfung als Klassenbeste des jeweiligen Jahrgangs bestanden haben, teilnehmen. Gerne überreichte der Innungsverband dem jungen Nachwuchstalent und Meister in spe die Urkunde zur offiziellen Teilnahme an „Zukunft Dachdecker“.

 Die Finanzen waren das Thema von Helmut Weiler, Geschäftsführer der Innung und Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mittelrhein. Einstimmig wurde die Jahresrechnung 2023 angenommen, der Vorstand entlastet.

 In seinem Bericht gab Johannes Lauer einen kleinen Einblick hinter die Kulissen der sehr regen Innungsarbeit aus regionaler und auf Landesebene. Auf zahlreichen Veranstaltungen wie zum Beispiel der Delegiertenversammlung Rhein-Lahn, auf Messen wie DACH+HOLZ in Stuttgart, bei der Mayener Meisterwoche oder der Berufsbildungstagung in Mayen waren die Dachdecker aktiv dabei. Daneben galt es, die nächste Jobnox im Limeskastell Pohl vorzubereiten – um junge Leute hier erneut auf den Beruf des Dachdeckers aufmerksam machen zu können.   


Foto: Archiv