Genussmacher überzeugten Jury mit Spitzenprodukten

Genussmacher überzeugten Jury mit Spitzenprodukten

 

 Die wilde Weihnachtsbratwurst, der Beef-Beißer oder doch die Leberpastete mit Rehfleisch: Welches Produkt bietet den höchsten Genussmoment und wird das Rennen machen? Das war die Frage, dem der Fleischerverband Rheinland-Rheinhessen in seiner nunmehr elften Auflage der freiwilligen Selbstkontrolle nachging. Jetzt sind die Ergebnisse amtlich. Im Rahmen eines Neujahrsempfangs im Koblenzer Zentrum für Ernährung und Gesundheit gab es bei 259 eingereichten Proben ein tolles Resultat: 220 Mal Gold, 31 Mal Silber, 7 Mal Bronze, 6 Pokale und einen Sonderpreis. Ein Grund zum Feiern, den sich auch die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt nicht entgehen ließ.   

 Sieger des Wettbewerbs ist das Familienunternehmen Fleischhof Bayer aus Niederwallmenach. Ulrich Bayer freut sich über den Erfolg seines Teams. Acht Proben darf jeder teilnehmende Betrieb einreichen, alle acht, von Bayer eingereichten Produkte erreichten Gold, zum Beispiel der Beef-Beißer und die Loreley-Eisbeinsülze. „Wir sind ein Team von drei bis vier Mitarbeitern, die neue Produkte entwickeln und so lange daran arbeiten, bis alles optimal passt und jedem hervorragend schmeckt“, berichtet der stolze Sieger. Seit 100 Jahren bereits steht das Unternehmen für Qualität. Die Tiere werden artgerecht gehalten. Und es geht weiter. Sohn Jannic, ebenfalls Fleischermeister, tritt in Vaters Fußstapfen.

 Knapp ging es zu bei der Auswertung der Ergebnisse, war die Qualität doch insgesamt so gut wie nie, hieß es seitens der Jury. Auf Platz zwei landeten zwei Betriebe, nämlich die Landfleischerei Schmitz aus Bitburg und die Metzgerei Peter Heidger aus St. Sebastian. Den dritten Platz teilen sich drei Unternehmen: Das Fleischerfachgeschäft Groß aus Kempenich, die Landschlachterei Siegel aus Kleinmaischeid und die Metzgerei Christian Petry aus Bingen-Büdesheim.

 Mit einem besonders originellen Produkt konnte die Fleischerei Klassen aus Temmels punkten. Mit seinem Hacksteak „Elsässer Art“ gewann Peter Klassen den Sonderpreis für das „besondere Produkt“. „Ich habe mich hier orientiert am Elsässer Flammkuchen“, erzählt er. Mit Zutaten wie Hackfleischboden, crème fraiche, Rauchfleisch, Knoblauch und Schnittlauch hat er eine Geschmackskreation kreiert, die die Jury begeisterte.

 Dabei sind die Auszeichnungen nicht nur eine Bestätigung für die Preisträger, sondern auch ein Indikator für Verbraucher, um leckere und gesunde Produkte zu erkennen. Alle Proben wurden von Lebensmittelchemiker Stefan Kollenda von Limbach Analytics eingehendst geprüft.

 Mit den Geehrten freuten sich die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Landesinnungsmeisterin Dagmar Groß-Mauer, Geschäftsführer Alexander Zeitler und Bernd Hammes, Geschäftsführer der HwK Koblenz.

 Ein großes Plus der handwerklichen Betriebe betonte Landesinnungsmeisterin Dagmar Groß-Mauer in ihrer Begrüßungsrede: „Wir unterstützen als Fleischerhandwerk ausdrücklich Maßnahmen, die Tierwohl und Nachhaltigkeit fördern.“ Aber: „Wir müssen als Branche noch stärker aufklären. Es liegt an uns, die Geschichte hinter unseren Produkten zu erzählen: Von der regionalen Herkunft bis hin zur handwerklichen Verarbeitung.“ Die Gesellschaft wolle Antworten auf Fragen nach Tierwohl, Nachhaltigkeit und Gesundheit: „Und wir haben diese Antworten!“ Darüber hinaus allerdings brauche es dringend ein ganzheitliches Konzept, das auch die Verbraucher und die Politik in die Verantwortung nehme.

 In diese Kerbe schlug auch Daniela Schmitt in ihrer Festrede. Beeindruckt vom Ergebnis des Wettbewerbs appellierte sie an die Verbraucher: „Jeder, der einkauft, entscheidet mit über die Zukunft der Metzgereien.“ Es müsse nicht immer der Discounter sein.

 HwK-Geschäftsführer Bernd Hammes bedankte sich wie auch die übrigen Redner ausdrücklich für die viele Arbeit hinter den Kulissen und das ehrenamtliche Engagement vieler Beteiligter.

 Alexander Zeitler lobte „die immer bessere Qualität des Eingereichten“. 44 Teilnehmer gab es, alle Produkte boten Genüsse auf sehr hohem Niveau. Zudem gibt es zahlreiche Wiederholungstäter. 11 Handwerksunternehmen waren bei der jetzigen 11. Auflage der Selbstkontrolle zum 11. Mal dabei, passend zur kommenden Karnevalszeit. Am Ende der Veranstaltung gab es viele strahlende Gesichter. Sicher werden zahlreiche Teilnehmende mit einem neuen Motivationsschub nach Hause gefahren sein – und mit Urkunden im Gepäck, die sie ihren Kunden mit berechtigtem Stolz präsentieren können.   

 Die Fleischer-Innung Mittelrhein konnte gleich 3 Preisträger aus ihren Reihen verbuchen:
Fleischhof Bayer aus Niederwallmenach auf dem 1. Platz, die Fleischerei Peter Heidger aus St. Sebastian auf Platz 2 und das Fleischerfachgeschäft Groß aus Kempenich auf Platz 3.

 


Foto: Michael Jordan