Fest zusammengeschweißtes Team: Metallhandwerker feiern Jubiläum

Fest zusammengeschweißtes Team: Metallhandwerker feiern Jubiläum

125 Jahre Metallhandwerker-Innung Mayen

 

Die Verarbeitung von Metall hat Menschen seit jeher fasziniert. Kupfer-, Bronze-, Eisenzeit: Nicht von ungefähr wurden ganze Epochen nach den glänzenden Werkstoffen benannt. Sie veränderten die Welt. Und auch heute sind Metalle als Grundlage unserer Zivilisation nicht wegzudenken. Eine ganz besondere Ära konnte nun auch die Metallhandwerker-Innung Mayen festlich begehen: Sie feierte ihr 125-jähriges Jubiläum. Das Fest fand im Hotel Zur Post in Welling statt.

 Ein altehrwürdiger Beruf mit ganz besonderer Historie schweißt das Innungsteam um Obermeister Karl Maria Grieger zusammen, hat das Metallhandwerk doch eine der längsten Traditionen in der Geschichte der Handwerke. Um 4000 vor Christus begann die Metallzeit in Ägypten und Mesopotamien. Und die Arbeit mit den faszinierenden Werkstoffen geht immer weiter, bis heute. Mit der Digitalisierung ist gerade die nächste Revolution in der Bearbeitung im Gange: Robotertechnik, CNC-Steuerungen, automatisiertes Laserschneiden und innovative Fertigungsverfahren ermöglichen bislang unerreichte Präzision.

 Allein in den letzten 125 Jahren hat sich beeindruckend viel getan. Doch die heute knapp 30 Mitglieder starke Metallhandwerker-Innung Mayen hat alle Herausforderungen gemeistert. „Mehr noch, sie ist daran gewachsen“, brachte es Helmut Weiler, Hauptgeschäftsführer der KHS Mittelrhein, in seiner Festrede auf den Punkt. „Unsere Stärke liegt in unserer Gemeinschaft“.

 125 Jahre seien eine beeindruckende Zeitspanne, „in der Generationen von Handwerkern ihre Fähigkeiten und ihr Wissen weitergegeben haben.“ Stetig habe sich das Metallhandwerk weiterentwickelt, um den Anforderungen einer sich wandelnden Welt gerecht zu werden – „von der industriellen Revolution über die digitale Transformation bis zu den heutigen Herausforderungen einer globalisierten Wirtschaft.“ Gern nutzte Helmut Weiler die Gelegenheit, um allen zu danken, die die Metallhandwerker-Innung zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Sein Dank auf der gut besuchten Veranstaltung galt den Meistern, den Gesellen und den Mitgliedern im Vorstand sowie dem verdienten Ehrenobermeister Paul Blum.

 Auch Kreishandwerksmeister Gregor Orth, der Koblenzer HwK-Geschäftsführer Bernd Hammes und Bernd Loosen als stellvertretender Landesinnungsmeister fanden herzliche Worte anlässlich des Jubeltages.

 Und so fing alles an: 1899 wurde eine erste Innung für Metallhandwerker gegründet. Es handelte sich um eine Schmiede-, Schlosser-, Uhrmacher- und Klempner-Innung für den Kreis Mayen, die 73 Mitglieder umfasste. Im Jahre 1916 entschlossen sich die Schmiede, eine eigene Innung ins Leben zu rufen, die Schlosser taten es ihnen 1921 gleich. In den 60er Jahren gingen jedoch sowohl bei den Schmieden als auch bei den Schlossern die Betriebszahlen stark zurück. Da die Arbeitsgebiete beider Berufe durch den technischen Fortschritt und den Einsatz von Maschinen anstatt der Pferde weitgehend übereinstimmten, kam es zur Fusion. 1971, so berichtet es die Chronik, nahm die Metallhandwerker-Innung Mayen-Andernach ihre Arbeit auf. 2007 kam es zu einem besonderen Highlight, als die Metallhandwerker in der Abtei Maria Laach eine neue Innungs-Glocke für sich gießen ließen, die, auf einem Holzständer platziert, bei besonderen Anlässen geläutet wird.

 Von der Corona-Pandemie und Lieferschwierigkeiten durch den Ukrainekrieg bis zu steigenden Energiepreisen, der Ahrflut und Mangel an Berufsnachwuchs im Handwerk: Auch in der jüngsten Zeit galt es, viele Herausforderungen zu bestehen. Gerade in puncto Berufsausbildung ist die Innung sehr um das Wohlergehen der jungen Leute bemüht und kann mit guten Zahlen aufwarten, weiß Helmut Weiler zu berichten. Informationsaustausch und Zusammenarbeit werden stets großgeschrieben, aber auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz – etwa in Gestalt der beliebten Herrenabende, die jeweils reihum bei den Innungsmitgliedern stattfinden. Kurz, um die Worte Gregor Orths zu zitieren, die er an das Innungsteam richtete: „Es sind Ihre Fähigkeiten, Ihr Fleiß und Ihre Leidenschaft, die das Metallhandwerk so einzigartig machen und es immer wieder zu Höhen führen.“    

 

 


Foto: Archiv